passend zum Brezel-Sonntag in Luxemburg
Heute feiern wir Brezel-Sonntag. Der “Bretzel- oder Bratzelsonndeg”, wie er hier genannt wird, fällt jedes Jahr auf den 4. Sonntag der Fastenzeit (Halbfastensonntag – lux: Halleffaaschtesonndeg) und ist verbunden mit einer, wie ich finde sehr schönen luxemburgischen Tradition.
Der Mann schenkt der Dame seines Herzens eine süsse Brezel, meist aus gefülltem Plunderteig geformt und mit Mandelblättchen dekoriert. Die verdrehten Enden der Brezel symbolisieren dabei die verschlungenen Arme des Paares.
Wenn die junge Frau die Gefühle erwidert und die Brezel annimmt, revanchiert sie sich zu Ostern mit einem üppigen Schokoladen-Ei, gefüllt mit Pralinen, in einer meist auffällig dekorierten Verpackung.
In einem Schaltjahr ist die Reihenfolge umgekehrt und die Frau schenkt die Brezel und der Mann das Schokoladen-Ei.
Auch verheiratete Paare fahren mit dieser Tradition weiter und bei uns zu hause gab es sogar Riesenbrezeln für die ganze Familie.
Damals gab es auch noch Brioche-Brezeln, nach denen ich aber in den letzten Jahren ergebnislos suchte und so fing ich an die Brezeln selbst zu backen, ob Schaltjahr oder nicht.
Dieses Jahr sollte es eine Hefebrezel mit Kakao-Nussfüllung werden.
Das Rezept für den Teig habe ich 1 : 1 von Ketex “Feiner Hefezopf” übernommen. Lediglich Orangenöl und Safran habe ich weg gelassen. Das Original stammt aus dem Sauerteigforum – ja, dort kann man auch Hefeteige finden – und ist absolut empfehlenswert. Ein mit Butter und Eier angereicherter Hefeteig mit minimalem Hefeanteil und langen Gehzeiten, das Ergebnis ist ein Traum!
Die Anweisung für die Füllung stammt ursprünglich aus den Untiefen des Internets und wurde öfters modifiziert.
Kakao-Nuss-Füllung:
170 ml Milch mit 150 g Rohrohrzucker und 2 Esslöffel Kakao aufkochen. 200 g gemahlene Mandeln und 100 g gemahlene Haselnüsse hinzufügen, mit geriebener Tonkabohne abschmecken und abkühlen lassen. Den Teig länglich dünn ausrollen, gleichmässig mit der Füllung bestreichen, zur Wurst aufrollen und versuchen eine Brezel zu bilden.
Ich vergesse jedes Mal, dass man für die Brezel einen sehr, sehr langen Strang braucht, so wird es bei mir eher ein Riesen-Knoten anstelle der eleganten Brezel-Form, aber dem Geschmack tut es keinen Abbruch.
Ein wesentlich schöneres Exemplar fand ich bei Jutta auf “Schnuppschnüss ihr Manzfred”. Bei ihr gibt es die Brezel für Neujahr.
Ach, Traditionen sind doch was Tolles!!